Hausratversicherung
Sicherheit für Ihre „sieben Sachen“: Eine Hausratversicherung sollte wirklich jeder abschließen.
Die Versicherer haben Deutschland in vier bis sechs Tarifzonen nach Einbruchsquote eingeteilt, in denen ein bestimmtes Schadensrisiko vorausgesetzt wird. Aus der Tabelle wird ersichtlich: Im Süden Deutschland lebt es sich statistisch gesehen am sichersten. Wer hier eine Hausratversicherung abschließt, kommt durchschnittlich mit einem monatlichen Beitrag zwischen 80 und 100 Euro aus — sogar in Stuttgart oder München. Dabei wird das Risiko für Einbruch und Raub in Großstädten am höchsten eingeschätzt. Je weiter man sich Richtung Norden bewegt, um so stärker steigt das statistische Schadensrisiko. So können etwa in Hamburg durchaus dreihundert Euro und mehr für die Hausratversicherung fällig werden. Werden hochpreisige Wertsachen in einer Erdgeschosswohnung aufbewahrt, fordern manche Versicherer bei Abschluss eines Vertrags besondere technische und bauliche Schutzmaßnahmen, um die Risiken eines Einbruchs zu senken. Wie bei allen Policen sind beim Abschluss einer Hausratversicherung Vergleich und Beratung sehr wichtig.
Tipp
Was viele Kunden nicht wissen: Anders als die Privathaftpflichtversicherung ersetzt eine Hausratversicherung den Neuwert der beschädigten oder gestohlenen Gegenstände!
Ein ausreichend hoher Hausratschutz ist auf jeden Fall ein „Must-have“! Damit man im Ernstfall aber nicht trotzdem das Nachsehen hat, sind viele Details zu beachten. Bevor Sie sich auf verallgemeinernde Informationen aus dem Internet verlassen, das im Übrigen selbst auf sogenannten „Fachseiten“ oft irreführende Angaben anbietet, lassen Sie sich besser von unserem Expertenteam kostenlos beraten!
Als Hausrat versichert sind alle Gegenstände und Wertsachen in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung, die Sie im Falle eines Umzugs mitnehmen könnten — und die sich beim Eintreten des Schadenfalls tatsächlich dort befinden. So ist zum Beispiel ein Fahrrad versichert, das aus dem nur von Ihnen genutzten, verschlossenen Keller gestohlen wird. Parkt es dagegen abgeschlossen in einem gemeinschaftlich genutzten Raum, im Hausflur oder vor der Haustür, zahlt die Versicherung im Diebstahlsfall nicht immer. Bei teuren Fahrrädern ist darum eine entsprechende Erweiterung des Schutzes sinnvoll. Aber Vorsicht! Enthält der Zusatzvertrag keine Nachtzeitklausel, ist der Drahtesel zwischen 22 und 6 Uhr nicht versichert!
Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, sollte darauf achten, dass sich seine Hausratversicherung auch auf Gegenstände aus der Wohnung erstreckt, die vorübergehend im Fahrzeuginnenraum gelagert werden — wie etwa die teuere Lederjacke. Aber auch da gibt es Feinheiten. So schließen manche Versicherer den Ersatz von elektronischen Geräten in diesem Fall aus. Normalerweise beschränkt sich der Schutz auf geschlossene Räume im Sinn der eigenen „vier Wände“, zu denen der Innenraum eines PKW per Definition eigentlich nicht zählt.
Das Standardpaket einer Hausratversicherung umfasst Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasser, Einbruchsdiebstahl und Vandalismus. Extra abgesichert werden müssen Elementarschäden, zum Beispiel durch Starkregen und Überschwemmungen. Da entsprechende Wetterereignisse in Deutschland in den vergangenen Jahren immer häufiger auftraten, wird eine entsprechende Erweiterung des Versicherungsschutzes sogar von den Umweltministerien der Bundesländer ausdrücklich empfohlen. Als weitere Elementarschäden gelten Erdbeben, Erdrutsch, Schneedruck auf dem Hausdach, Lawinen und Vulkanausbrüche. Viele Versicherer bieten Elementarschutz nur gegen eine hohe Selbstbeteiligung an oder lehnen einen Vertrag für besonders gefährdete Regionen ab.
Immobilieneigentümer brauchen außer einer Hausratversicherung unbedingt auch eine Gebäudeversicherung. Denn Schäden am Gebäude werden von der Hausratversicherung grundsätzlich nicht abgedeckt.
Tipp:
In etlichen Verträgen sind durch Blitzeinschlag ins Stromnetz entstandene Überspannungsschäden nicht aufgeführt. Wer teure Computer, hochwertige TV-Geräte oder HiFi-Anlagen besitzt, sollte den Versicherungsschutz entsprechend erweitern.
In der Regel wird die Höhe der Versicherungssumme anhand der Quadratmeterfläche einer Wohnung oder eines Hauses ermittelt. Als Faustregel gelten etwa 650 bis 750 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Der Hausrat in einer 100 Quadratmeter großen Wohnung wäre folglich mit bis zu 75.000 Euro versichert.
Was viele Kunden nicht wissen: Anders als die Privathaftpflichtversicherung ersetzt eine Hausratversicherung den Neuwert der beschädigten oder gestohlenen Gegenstände! Entsprechend ist auch der Neuwert jeder Form von Hausrat bei der Berechnung des gesamten, versicherten Inventarwertes entscheidend. Wenn Sie zum Beispiel 30 Paar hochwertiger Schuhe besitzen, stellt alleine das einen Wert von 6000 Euro und mehr dar — ganz gleich, wie oft Sie diese Schuhe bereits benutzt haben. Das gleiche gilt für Designerkleidung oder teure Anzüge, Geschirr und natürlich jede Art von Mobiliar.
Wir erleben immer wieder Kunden und Kundinnen, die 75.000 Euro als Wertbemessung für ihr Inventar als zu hoch empfinden. Ihnen empfehlen wir, eine Liste ihres Hausrats mit den entsprechenden Neupreisen zu erstellen. In den allermeisten Fällen liegt die Summe unterm Strich sogar höher.
Tipp:
Machen Sie mit Ihrer Handykamera Fotos von Ihrem Hausrat und Ihren Wertgegenständen und speichern Sie diese auf einer CD oder einem USB-Stick. Im Schadensfall können Sie so Ihre Verluste konkret dokumentieren.
Sie gilt, wenn nur einzelne, besondere Wertsachen zu Schaden kommen. In der Regel zahlen Versicherer dann höchstens 20 Prozent der maximalen Entschädigungssumme.
Ein Rechenbeispiel: Ihr Hausrat ist mit einer Deckungssumme von 75.000 Euro versichert. Ihnen wird ein Gemälde mit einem Marktwert von 25.000 Euro gestohlen. Die Entschädigungsgrenze liegt bei 20 Prozent von 75.000 Euro. Für das gestohlene Gemälde werden Ihnen also nur 15.000 Euro ausgezahlt.
Erweiterter Versicherungsschutz
Sogenannte Haus- und Wohnungsschutzbriefe ersetzen zum Beispiel Schäden am Hausrat, die durch klassische Heimwerkertätigkeiten entstehen. Diese Erweiterungen greifen unter anderem auch, wenn es sich ein Schwarm Wespen oder Hornissen auf dem Balkon gemütlich gemacht hat und das gefährliche Nest von einem Fachbetrieb entfernt werden muss.